Cannabis in Fruchtgummis: Herkunft bleibt rätselhaft – Haribo entlastet

In den Niederlanden wurde Cannabis in Fruchtgummis gefunden.
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In den Niederlanden sorgt ein Vorfall mit Cannabis in Fruchtgummis für Aufsehen. Mehrere Menschen klagen nach dem Verzehr von „Happy Cola F!ZZ“ über Beschwerden – ein Kind fällt sogar ins Koma.
Bereits Ende Mai meldeten mehrere Konsumentinnen und Konsumenten in den Niederlanden nach dem Verzehr von Haribo-Fruchtgummis gesundheitliche Beschwerden. In drei 1-Kilo-Beuteln der Sorte „Happy Cola F!ZZ“ fanden Behörden Rückstände von Cannabis.
Die betroffenen Produkte trugen den Produktionscode L341-4002307906 und ein Mindesthaltbarkeitsdatum bis Januar 2026.
Die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Produktsicherheit (NVWA) warnte umgehend vor dem Konsum. Mehrere Menschen klagten über Schwindel und Übelkeit, darunter auch Kinder. Zwei mussten in Kliniken behandelt werden. Ein Kind fiel vorübergehend ins Koma. Inzwischen gehe es dem Kind wieder gut, wie das ZGT-Krankenhaus bestätigte.
Cannabis in Fruchtgummis – Rückruf in drei Ländern – Vorsicht in Deutschland
Haribo reagierte schnell. Der Süßwarenhersteller rief die betroffene Charge vorsorglich aus dem Handel zurück – zunächst in den Niederlanden, später auch in Belgien und Luxemburg.
In Deutschland seien keine betroffenen Produkte im Umlauf, teilte das Unternehmen mit. Verbraucherinnen und Verbraucher in Grenzregionen wurden dennoch zur Wachsamkeit aufgerufen.
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Tests entlasten Produktionsstandorte
Haribo betont, dass die Kontamination nicht während der Herstellung erfolgt sei. „Unsere internen Untersuchungen zeigen, dass es keine Unregelmäßigkeiten in unseren Produktionsprozessen gab“, erklärte ein Unternehmenssprecher.
Unabhängige Labore untersuchten Rückstellproben, eingesetzte Rohstoffe sowie bereits ausgelieferte Ware – alle Ergebnisse blieben negativ.
Auch die niederländischen Behörden bestätigen diese Einschätzung: Es gebe keine Hinweise auf eine Verunreinigung innerhalb der Produktionsstätten. Die Ursache bleibt dennoch ungeklärt.
Polizei und Forensisches Institut setzen ihre Ermittlungen fort. Haribo arbeitet laut eigener Aussage eng mit den Behörden zusammen, um die Herkunft des Cannabis zu klären.
Fazit
Der Fund von Cannabis in Fruchtgummis von Haribo hat in mehreren Ländern zu Verunsicherung geführt. Die gesundheitlichen Folgen bei mehreren Konsumenten, darunter Kinder, werfen ernste Fragen auf. Bisher entlasten die Untersuchungsergebnisse den Hersteller – doch wie die Droge in die Süßigkeiten gelangte, bleibt ein offenes Rätsel. Die Aufklärung läuft.
Quellen
ZDFheute, Standard, Heute, Apotheke Adhoc
NVWA – Nederlandse Voedsel- en Warenautoriteit
Rückrufmeldungen und Unternehmensstatements von Haribo (Breda)
Krankenhaus ZGT, Niederlande
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