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Hilft CBD gegen Alkoholabhängigkeit? Studie lässt hoffen

Marcus Werner
Marcus Werner

Veröffentlicht am 18. Juni 2025


Aktualisiert am 18. Juni 2025


🕒 3 Min. Lesezeit


Wissenschaft
Hilft CBD gegen Alkoholabhängigkeit? Studie lässt hoffen

Kann CBD gegen Alkoholabhängigkeit helfen?

Foto: istockphoto - Daniel Tadevosyan

Eine neue Mini-Studie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim liefert erste Hinweise: Der Cannabiswirkstoff Cannabidiol (CBD) kann das Verlangen nach Alkohol verringern – und greift direkt in das Belohnungssystem des Gehirns ein.

Der nicht berauschende Cannabiswirkstoff Cannabidiol (CBD) verringert das Verlangen nach Alkohol. Das zeigen die Ergebnisse der ICONIC-Studie des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim. Bei alkoholabhängigen Menschen reduzierte eine einmalige Gabe von CBD nicht nur das Verlangen, sondern auch die Aktivität im Belohnungszentrum des Gehirns – ein zentraler Faktor im Suchtverhalten.

Studie mit Bar-Atmosphäre und Alkoholreizen

An der doppelblinden, randomisierten und placebokontrollierten Studie nahmen 28 Menschen mit leichter bis schwerer Alkoholabhängigkeit teil. Die Probandinnen und Probanden erhielten entweder eine Einzeldosis von 800 mg CBD oder ein Placebo.

Nach einer Wartezeit durchliefen sie Tests, in denen sie gezielt Alkoholreizen und Stress ausgesetzt wurden – etwa durch Bilder mit alkoholischen Getränken oder durch den Aufenthalt in einer Bar-ähnlichen Umgebung. Die Teilnehmenden bewerteten ihr Verlangen nach Alkohol per Fragebogen. Parallel wurde ihre Hirnaktivität per funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) erfasst.

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Die Ergebnisse zeigen: Personen, die CBD erhielten, berichteten deutlich weniger Alkoholverlangen. Gleichzeitig registrierten die Forschenden eine geringere Aktivierung des Nucleus accumbens – jener Hirnregion, die eng mit Lustempfinden und Suchtverhalten verknüpft ist.

„Unsere Studie liefert erste und deutliche Hinweise darauf, dass CBD dazu beitragen kann, das Verlangen nach Alkohol zu verringern und die mit der Sucht zusammenhängende Gehirnaktivität zu verändern“, erklärt Prof. Dr. Patrick Bach, Leiter der Studie und Arbeitsgruppenleiter am ZI.

Je höher der CBD-Spiegel im Blut, desto stärker sank das Verlangen nach Alkohol – und desto geringer fiel die Aktivierung des Belohnungssystems aus.

CBD gegen Alkoholabhängigkeit - Neuer Ansatz für ein altes Problem

Alkoholkonsumstörungen gehören weltweit zu den häufigsten psychischen Erkrankungen – mit enormem individuellem und gesellschaftlichem Schaden. Die Rückfallquote bleibt selbst unter medikamentöser Behandlung hoch. Kaum neue Wirkstoffe dringen auf den Markt.

„Die Behandlungsmöglichkeiten sind begrenzt, die Rückfallraten sind erschreckend stabil“, sagt Studienmitautorin Sina Vetter. Die Ergebnisse der ICONIC-Studie markieren laut Vetter einen möglichen „Ausgangspunkt für neue therapeutische Wege“.

ICONICplus folgt

Das Forschungsteam arbeitet bereits an einer Nachfolgestudie. In ICONICplus sollen CBD und das gängige Rückfallmedikament Naltrexon kombiniert werden. Ziel ist es, die Wirksamkeit im Vergleich zu klassischen Behandlungsansätzen zu untersuchen.

Fazit

Die ICONIC-Studie liefert erste wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Cannabidiol bei Alkoholabhängigkeit. CBD verringert nicht nur das Verlangen, sondern beeinflusst direkt das neurologische Belohnungssystem. Die Ergebnisse sind vielversprechend – auch wenn weiterführende Forschung notwendig bleibt.

Quellen

Statements von Prof. Dr. Patrick Bach und Sina Vetter

Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI Mannheim)

ICONIC-Studie (veröffentlicht in Molecular Psychiatry, 2025)


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