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US-Senioren: Cannabiskonsum der Generation 65+ auf Rekordhoch

Marcus Werner
Marcus Werner

Veröffentlicht am 3. Juni 2025


Aktualisiert am 12. Juni 2025


🕒 3 Min. Lesezeit


Legalisierung
US-Senioren: Cannabiskonsum der Generation 65+ auf Rekordhoch

Medizinisches Cannabis: Immer beliebter bei der Generation 65 plus

Bild: KI

In den USA greift die Generation 65 plus zunehmend zu Cannabis. Neue Studien zeigen: Der Konsum unter älteren Erwachsenen hat sich innerhalb weniger Jahre verdreifacht.

Besonders gebildete, verheiratete und wohlhabende Menschen setzen zunehmend auf THC-Produkte – nicht selten aus gesundheitlichen Gründen.

Anstieg in Rekordzeit: Sieben Prozent monatlich aktiv

Die Daten stammen aus der US-weiten National Survey on Drug Use and Health (NSDUH). Ein Forschungsteam unter Leitung der New York University School of Global Public Health veröffentlichte die Ergebnisse im Fachjournal JAMA Internal Medicine.

„Dies ist das erste Mal, dass wir den aktuellen Cannabis-Konsum in dieser Altersgruppe erfassen konnten“, erklärt Dr. Benjamin Han, Gerontologe an der University of California San Diego und Erstautor der Studie. Zuvor reichten die Zahlen nicht aus, um den Monatskonsum darzustellen.

Noch 2015 konsumierten lediglich 2,4 Prozent der Menschen über 65 Cannabis. 2021 lag der Wert bei 4,8 Prozent, 2022 bei 5,2 Prozent. Nun überschreitet der Konsum die Sieben-Prozent-Marke – innerhalb nur eines Monats. Han zieht einen klaren Vergleich: „Wenn wir noch weiter zurückblicken – auf 2006 oder 2007 – lag die Quote unter einem Prozent.“

Legalität und Lebensstil prägen das Konsumverhalten

Den rasanten Anstieg erklären Expertinnen und Experten vor allem mit der Liberalisierung in den USA: In 24 Bundesstaaten sowie dem District of Columbia ist Cannabis mittlerweile legal.

Besonders stark stieg der Konsum unter älteren Frauen sowie unter wohlhabenden, verheirateten Weißen mit Hochschulabschluss. Viele dieser Menschen verfügen über ein Jahreseinkommen von mehr als 75.000 US-Dollar.

„Interessanterweise lag die Konsumrate in dieser Gruppe im Jahr 2021 noch am niedrigsten“, erläutert Dr. Joseph Palamar von der New York University. „Bis 2023 hatte sie alle anderen überholt – was angesichts der Kosten zeigt, wer Zugang zu medizinischem Cannabis hat.“

Was kann Medizinisches Cannabis leisten und was nicht? Das erläutern wir in unserem ausführlichen Ratgeber.

Ratgeber med. Cannabis

Chronische Krankheiten als Treiber

Auch gesundheitliche Faktoren spielen eine Rolle. Der stärkste Anstieg zeigt sich bei Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Krebs oder COPD. Cannabis gilt unter älteren Erwachsenen zunehmend als Option zur Linderung von Schmerzen, Schlafproblemen und Ängsten.

Han beobachtet diesen Trend auch in seiner Praxis: „Immer mehr ältere Menschen interessieren sich für Cannabis zur Behandlung chronischer Symptome.“ Gleichzeitig warnt er: „Cannabis kann die Therapie erschweren oder sogar schaden, wenn Patientinnen und Patienten nicht richtig aufgeklärt werden.“

Cannabiskonsum Senioren: Nebenwirkungen und Risiken im Alter

Mit dem Alter verändert sich der Stoffwechsel. THC bleibt länger im Körper, erhöht das Sturzrisiko und kann bestehende kognitive Einschränkungen verschärfen. Auch Wechselwirkungen mit Medikamenten sind möglich.

Die Forschenden empfehlen daher, Cannabis-Konsum in der geriatrischen Versorgung gezielt anzusprechen. Ärztinnen und Ärzte sollen ältere Patientinnen und Patienten aktiv befragen und beraten.

Eine Studie der Harvard Medical School zeigt: Notaufnahmen verzeichnen bereits mehr Fälle mit älteren Cannabis-Konsumentinnen und -Konsumenten.

Europa: Kaum Daten, zurückhaltende Entwicklung

In Ländern wie Deutschland oder Österreich liegen bislang keine vergleichbaren Zahlen vor. Dort greifen strenge Gesetze und eine konservative Haltung – auch was die Ehrlichkeit in Umfragen betrifft.

Fazit

In den USA steigt der Cannabis-Konsum unter älteren Erwachsenen so stark wie in keiner anderen Altersgruppe. Vor allem gut situierte, gesundheitsbewusste Menschen nutzen THC-Produkte zur Linderung chronischer Beschwerden. Während Forscher eine entkrampfte Haltung begrüßen, warnen sie zugleich vor Risiken. Ohne ärztliche Beratung kann Cannabis im Alter schnell zur Belastung werden – auch für das Gesundheitssystem.


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