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Cannabis verunreinigt: Was wirklich in Schwarzmarkt-Cannabis steckt

Marcus Werner
Marcus Werner

Veröffentlicht am 13. Mai 2025


Aktualisiert am 4. Juni 2025


🕒 3 Min. Lesezeit


Cannabis
Wissenschaft
Cannabis verunreinigt: Was wirklich in Schwarzmarkt-Cannabis steckt

Schwarzmarkt-Cannabis ist stark verunreinigt.

Bild: KI

Eine neue Studie zeigt schockierende Ergebnisse: Illegales Schwarzmarkt-Cannabis aus dem Straßenverkauf ist massiv mit Beimischungen verunreinigt. Die Erkenntnisse bringen neuen Schwung in die Debatte um eine kontrollierte Abgabe über Fachgeschäfte.

Das Berliner Cannabisunternehmen Sanity Group hat im Rahmen einer groß angelegten Laboranalyse mehr als 300 Proben von Schwarzmarkt-Cannabis aus 30 deutschen und zehn weiteren europäischen Großstädten untersuchen lassen – darunter Berlin, München, Hamburg, London und Madrid. Die Ergebnisse sind alarmierend: Nur etwa jede fünfte Probe war frei von gesundheitsgefährdenden Stoffen.

„Dass Straßencannabis oftmals verunreinigt ist und deshalb mit gesundheitlichen Risiken einhergehen kann, ist bekannt. Doch dass diese Verunreinigungen so massiv ausfallen, hat uns wirklich schockiert“, so Finn Hänsel, Geschäftsführer der Sanity Group.

Die Studie deckt auf, dass rund 65 Prozent der Proben mit menschlichen Fäkalien, Bakterien oder Viren belastet waren. Noch gravierender: Mehr als 70 Prozent wurden mit Haarspray „gestreckt“, um den optischen Eindruck hochwertiger Blüten zu simulieren. Auch Drogen wie Kokain, MDMA und Methamphetamin wurden nachgewiesen – vermutlich durch Kreuzkontamination während der Verpackung.

Erschreckend ist zudem der hohe Anteil toxischer Pestizide wie Chlorfenapyr oder Paclobutrazol, von denen einige sogar in der EU verboten sind. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Dringlichkeit einer Regulierung, wie sie die Bundesregierung mit der Teillegalisierung von Cannabis am 1. April 2024 angestoßen hat.

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Rezeptvermittler-Check

Die Sanity Group sieht in den Ergebnissen eine Bestätigung dafür, dass die bisherigen legalen Zugangswege – etwa über Eigenanbau oder Cannabis-Clubs – nicht ausreichen, um den Schwarzmarkt effektiv zurückzudrängen. Hänsel fordert deshalb dringend die Umsetzung sogenannter Modellregionen, in denen eine lizenzierte Abgabe über Fachgeschäfte wissenschaftlich begleitet werden kann. „Es braucht Pilotprojekte zur Abgabe und vor allem zur Beratung zu risikoärmeren Konsumformen durch Fachgeschäfte“, sagt Hänsel. Vorbild sei ein Pilotprojekt in der Schweiz, das die Sanity Group gemeinsam mit dem Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung durchführt.

Bislang ist in Deutschland allerdings die dafür notwendige „Konsumcannabis-Wissenschafts-Zuständigkeitsverordnung“ (KCanWV) noch nicht in Kraft getreten. Ohne diese fehlt die rechtliche Grundlage für dringend benötigte Forschungsprojekte zur kontrollierten Abgabe von Cannabis.

Nähere Angaben zur Studie hält avaay Medical bereit, unter anderem mit den Angaben zu Verunreinigungen in Deutschlands größten Städten.

Du willst mehr zum Thema erfahren? Wir haben einen ausführlichen Ratgeber dazu: Qualität, Kosten, Sicherheit: Wie sich Medizinisches und Schwarzmarkt-Cannabis unterscheiden.

Fazit

Die Ergebnisse der Studie liefern einen Besorgnis erregenden Einblick in die Realität des Schwarzmarkts. Der Konsum illegal erworbenen Cannabis kann massive gesundheitliche Risiken bergen – weit mehr als bisher angenommen. Die Forderung nach einer streng regulierten und staatlich kontrollierten Abgabe gewinnt damit an Gewicht. Denn nur so lassen sich Verbraucherinnen und Verbraucher schützen und der Schwarzmarkt nachhaltig zurückdrängen.


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